Auch die dem fernöstlichen Kulturkreis entstammenden Achtsamkeitsübungen sind Teil des Entspannungsangebots. Sie als Teilnehmer entwickeln damit die Fähigkeit, im Hier und Jetzt immer das bewusst wahrzunehmen, was Sie im Augenblick gerade tun und empfinden (awareness). Sie lenken die Aufmerksamkeit auf sich als Individuum, auf den Sie umgebenden Raum, auf Ihr Gegenüber und entfalten so ein vertieftes Bewusstsein für alles, was Sie im Augenblick mit den Sinnen wahrnehmen.
Achtsamkeitsübungen fördern die Selbstannahme und das Gespür dafür, Teil eines Ganzen zu sein. Darüber hinaus lenken sie unseren geschärften Blick auf das, was im jeweiligen Augenblick wichtig ist. Damit aber werden Lebenskräfte gebündelt und freigesetzt, die sonst im Überangebot der Möglichkeiten ins Leere liefen.
Achtsamkeit
heißt, nichts von sich erwarten zu müssen!
Die Übung der Achtsamkeit ist nichts Geheimnisvolles. Sie sollten lediglich die Bereitschaft mitbringen, einen erholsamen Ruhezeitraum zu betreten. Am einfachsten gelingt Ihnen das, wenn Sie an sich selbst keine Erwartungen stellen.
PRAKTISCHES ÜBEN
Suchen Sie
sich in der Wohnung oder an einem anderen Ort einen angenehmen Platz,
an dem
Sie sich wohlfühlen. Vielleicht gibt es dort Dinge, die Sie an schöne
Augenblicke in Ihrem Leben erinnern, ein Platz, an dem es wohlig warm
oder im
Sommer erfrischend kühl ist.
Vereinbaren
Sie mit Ihrer Familie, dass Sie eine Ruhezeit brauchen. Gönnen Sie
sich, Ihr
Handy auszuschalten. Wichtiges kann auf den AB gesprochen werden.
Setzen Sie Ihre Gedanken auf
eine Wolke und
lassen Sie sie ziehen wie mit dem Wind. – Ohne sie zu bewerten.
Sollten Ihre
Gedanken zu den Tagesaufgaben abschweifen, so versuchen Sie auch dieses
nicht
zu bewerten. Geben Sie einfach mit dem nächsten
Ausatmen die Gedanken wieder frei. Lenken Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Spüren Sie, wie Ihr Atem einströmt und wie er wieder ausströmt. Lassen Sie einfach geschehen. Nehmen Sie nur wahr, wie er kommt und geht wie das Auf und Ab einer Welle.
Seien Sie ganz wach für Ihre Gefühle.
Nun bringen
Sie Ihre Achtsamkeitsübung zu Ende. Strecken Sie sich nach allen Seiten
aus,
rekeln Sie sich. Bewegen Sie Ihre Beine und Arme. Kommen Sie wieder mit
Ihrer
Wahrnehmung zurück in den Raum.
Versuchen Sie einen Augenblick nachzuspüren, wie es Ihnen ging, ohne Wertungen vorzunehmen.
Werden die
Gedanken einfach nur wahrgenommen, wie sie entstehen und wieder
vergehen - wie
Wolken am Himmel vorüberziehen, so bewirkt das, dass Sie sich weniger
in
grübelnden Alltagsgedanken verstricken.
Auf dem Weg
nach Hause: Atmen Sie mehrmals tief ein und aus. Lassen Sie die frische
Luft
nach dem Ausatmen wieder in sich einströmen. Lassen Sie Ihre
Gedanken
kommen und gehen, ohne Sie zu bewerten. Lenken Sie jetzt Ihre
Aufmerksamkeit auf
die Füße. Spüren Sie bewusst, was mit ihnen geschieht, wenn sie
vorwärtsstreben.
Entgehe dem Alltag
und
lasse mich gehen.
Meine Füße sind es,
die
mich tragen.
Ach ja, sie *
* Ingo
Rothkirch